The Girl King

Drama/Historie, Kanada/Deutschland 2015

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Schweden, im Herbst 1632. Als König Gustav II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg auf der Seite der Protestanten fällt, wird seine Tochter Kristina nominelle Regentin von Schweden - mit gerade einmal sechs Jahren. In Folge wird Kristina wie ein Junge erzogen - und mit wesentlich mehr Bildung bedacht, als es für Frauen im 17. Jahrhundert üblich war. „The Girl King“ wächst zu einer freigeistigen, kulturell interessierten jungen Frau heran - einer passionierten Jägerin, der es gelingt, den Krieg zu beenden, die mit ihrer Liebe zu ihrer Kammerzofe Ebba allerdings den eigenen Hof auf die Barrikaden bringt. Zumal Kristina alle Regeln des Protestantismus ignoriert und katholische Philosophen an den Hof lädt, um von ihnen zu lernen... Bildgewaltig rückt das HIstoriendrama von Mika Kaurismäki ("Master Cheng in Pohjanjoki") die sexuelle Identitätssuche seiner schillernden Titelfigur in den Mittelpunkt. Die für jene Zeit unübliche Emanzipation einer sich inmitten der Königshof-Intrigen behauptenden Regentin legt den Vergleich zu Königin Elisabeth I von England nahe. Im Vergleich zu Cate Blanchets Darstellung einer notgedrungen erstarrenden Monarchin ist Kristina bei Mika Kaurismäki eine vor Lebensfreude und Reformwillen nur so sprudelnde Frauenfigur, die ihren Ausnahmestatus selbst nach dem Tod beibehielt: Kristina von Schweden ist eine von drei Frauen, die in den Vatikanischen Grotten im Petersdom bestattet wurden. "'The Girl King' bietet das Augenfutter eines opulenten, in realistischem Look gehaltenen Kostümfilms. Das konzise Drehbuch interpretiert die historische Figur und ihr Liebes- und Identitätsdrama als Urszene der Moderne, in der sich Kristina von den Glaubensimperativen des patriarchalisch-christlichen Weltbildes emanzipiert und ihre Subjektivität entdeckt. [...] Anders als Greta Garbo in Rouben Mamoulians »Königin Christine« kämpft Kaurismäkis Protagonistin gegen innere Dämonen. In einer dramatischen Szene wird sie mit ihrem Trauma, dem Todeswunsch ihrer Mutter (Martina Gedeck), konfrontiert. Kristina soll zur Heirat überredet und an ihre Gebärpflicht erinnert werden, doch zwischen den Frauen explodiert – furios gespielt – der Hass. [...] »The Girl King« verknüpft Mutmaßungen über Verschwörungen am Hof und den Gifttod ihres Gastes René Descartes mit den überlieferten Fakten um Kristinas schmerzvollen Abschied von Ebba zu einem dichten Spektakel. Am Ende bleibt sie ein Rätsel, diese begnadete Exzentrikerin, die nach ihrer Abdankung ausgerechnet in Rom im Zentrum der Gegenreformation ein neues Leben beginnt." (Claudia Lenssen, auf: epd-film.de)
107 Min.
HD
FSK 12
Sprache:
Deutsch

Auszeichnungen

Jussi Awards 2016 Bestes Kostümdesign
Montréal World Film Festival 2015 Beliebtester kanadischer Spielfilm
Montréal World Film Festival 2015 Beste Schauspielerin Malin Buska

Weitere Informationen

Kamera:

Guy Dufaux

Montage:

Hans Funck

Komposition:

Anssi Tikanmäki

Besetzung:

Malin Buska (Kristina)

Sarah Gadon (Gräfin Ebba Sparre)

Michael Nyqvist (Kanzler Axel Oxenstierna)

Lucas Bryant (Graf Johan Oxenstierna)

Laura Birn (Gräfin Erika Erksein)

Hippolyte Girardot (Botschafter Pierre Hector Chanut)

Peter Lohmeyer (Bischof von Stockholm)

François Arnaud (Karl Gustav Kasimir)

Patrick Bauchau (René Descartes)

Ville Virtanen (Dr. Van Wullen)

Martina Gedeck (Maria Eleonora)

Samuli Edelmann (König Gustav II Adolf)

Jannis Niewöhner (Graf Jakob de la Gardie)

Originaltitel:

The Girl King

Originalsprache:

Englisch

Weitere Titel:

Kuningas Kristiina

Queen Kristina

Format:

1:2,35 HD, Farbe

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Deutsch